Die Strecke führt durch ein ausgetrocknetes Flussbett und wird immer sandiger. Wir kommen an eine Abzweigung und müssen uns entscheiden welcher Spur wir folgen. Viel Zeit für die Entscheidung hatten wir im weichen Sand nicht. Wir konnten natürlich nicht stoppen und über den richtigen Weg diskutieren. Ich lies meinen Fuß auf dem Gaspedal und entschied mich für links. Nach ein paar hundert Metern erkannten wir den Fehler. Die Spur endete im Nichts, links und rechts zwischen schwarzen Felsen. Wir mussten wenden. Wer schon mal damit konfrontiert war, weiß was das bedeutet. Schaufeln und schwitzen. Bevor ich aber die Schaufel und Sandbleche vom Dach holte, gab ich unserem Hiace noch eine Chance. Ich ließ an allen vier Rädern die Luft auf ein ATÜ ab, legte den Rückwärtsgang ein, lies die Kupplung kommen und drückte das Gaspedal durch. Schon nach einer Sekunde war klar, dass der Versuch fehlgeschlagen ist. Unser Hiace hatte sich keinen Zentimeter vorwärts bewegt, sondern sich nur ein paar Zentimeter tiefer eingegraben.
Schaufel und Sandbleche kamen zum Einsatz. Ich achtete bei jedem umsetzen darauf, dass wir uns nach den Sandblechen nicht zu tief eingruben. Das ersparte uns eine Menge Schaufelarbeit. Nach zwei Stunden hatten wir uns durchgegraben, gewendet und wir waren wieder auf der richtigen Spur. Mit beinahe platten Reifen, im ersten Gang und mit hoher Drehzahl meisterte unser Hiace die letzen paar hundert Meter im sandigen Flussbett ohne Probleme.
Jetzt waren wir froh an unserem neuen Kompressor. Unser altes Billigmodell hätte das vermutlich nicht durchgehalten.
Wir sind auf der C28 unterwegs von Windhoek nach Swakopmund. Zur Blutkoppe, wo wir vorhatten zu übernachten, sind wir von der Piste C28 nach Norden abgebogen und dort eben in einem Flussbett stecken geblieben.