Sonntag, 9. Januar 2022

Integration im Eiltempo

Vor ein paar Wochen mussten wir unsere deutsche Gasflasche füllen lassen. Mit unseren Adaptern die wir dabei haben kein Problem, nur das Finden  einer Füllstation gestaltete sich ein wenig schwierig. Aber darum geht es jetzt nicht. 

In einem kleinen Ort oberhalb von Durban haben wir eine Füllstation in einem Hinterhof gefunden. Ein freundlicher Herr füllte uns unsere Gasflasche. Während das Gas langsam von seiner großen Glasflasche in unsere kleine Flasche floss, fragte ich den Herr, der denn Füllvorgang überwachte, ob er Inder ist. Er sah mich an und sagte „nein, ich bin Südafrikaner“. Nach einem kurzen Augenblick fügte er hinzu „meine Eltern waren Inder, sie sind aus Indien eingewandert“

Mittwoch, 10. November 2021

Moderne Welt im Chobe Nationalpark

 Typisch, oder auch in Afrika ändert sich die Welt.

Wir sind mit einem dunkelgrünen Toyota Land Cruiser  frühmorgens im Chobe Nationalpark unterwegs. Neben uns stoppt ein weißer Land Cruiser. Der Chauffeur ist eine Frau. Da staunt man zu ersten Mal, den typischerweise sind die Driver, schwarze Männer und keine schwarzen Frauen. Nach einem kurzen Fachgespräch von Chauffeurin und Chauffeur über mögliche Standorte von Löwen, fahren wir weiter. Wir mit einem anständigen Dieselsound und Dieselgeruch, damit die Löwen auch wissen dass wir kommen und der weiße Land Cruiser fährt geräuschlos an uns vorbei. Nicht nur wir staunen über den elektrisch angetriebenen Safari Toyota Land Cruiser Wie die Löwen darauf reagieren wenn plötzlich ein weißer Toyota ohne Vorwarnung vor ihnen steht weiß ich nicht.

Wir können euch nur die Bilder zeigen von Tieren die sich an den Dieselgeruch und -gräusch gewöhnt haben.





























Samstag, 30. Oktober 2021

Nackt am Sambesi


Ruhiger und afrikanischer geht es beinahe nicht. Ich sitze schon seit sechs Uhr morgens in meinem Campingstuhl am Ufer des Sambesi Rivers wo er vom Norden kommend gerade nach Osten abbiegt und sich dann 80 Kilometer weiter in die Victoria Fälle hinabstürzt. Am gegenüber liegenden Ufer liegt Sambia. Da ich ganz alleine war, hatte ich mein Nachthemd ausgezogen und genoss die kühle Morgenluft die über meine Haut streicht. 

Während ich im Halbschlaf vor mich hin träume, taucht aus dem Morgennebel ein Fischer mit seinem Einbaum auf. Mit einer Leichtigkeit und ganz gemächlich stochert er sein Langboot mit einer dünnen Stange den Sambesi hoch. Gerade als der Fischer sein Boot an mir vorbei schob und ich über das einfache Leben, das der Fischer wohl haben musste, nachsinnierte, klingelte ein iPhone. Unwillkürlich griff ich an meine Hosentasche, als ich bemerkte dass ich gar keine Hose an hatte, sah ich wie der Fischer auch zu seiner Hose griff. Im Gegensatz zu mir war er nur mit freiem Oberkörper unterwegs und hatte eine Hose an, aus der er sein iPhone aus der Tasche zog. Nach einem kurzen Gespräch, während dessen er sein Boot einhändig weiter Flussaufwärts schob, verstaute er sein iPhone wieder in seiner Hosentasche und trieb seinen Einbaum mit der langen Stange gleichmäßig flussaufwärts. Mich hat er in meiner Nacktheit nicht beachtet. Mir kam es aber so vor als ob er seinen Einbaum nach dem Telefonat schneller Flussaufwärts geschoben hat. Vielleicht kam es mir auch nur so vor, weil ich mir meiner Nacktheit bewusst wurde.


Donnerstag, 14. Oktober 2021

Etosha-Nationalpark

Wild gibt es im Ethosha jede Menge und jetzt in der Trockenzeit trifft man viele Tiere an den Wasserlöchern an. Hier nur eine ganz kleine Auswahl von Tieren die uns in den paar Tagen, die wir im Ethosha verbrachten, über den Weg gelaufen sind. 








Ich dachte immer Stausse legen 2-3 Eier.  Wir haben aber Straussen mit zwanzig Kücken gesehen.



Ameisenhügel in Bizarren Formen




Zebras gibt es zu tausenden.



Große Elefantenherden, die einen auch mal ein bis zwei Stunden aufhalten können, weil sie einem den Weg versperen.







Nachdem wir das Nashorn mit ihrem Jungen einige Zeit verfolgt hatten, wurde es dann kurzzeitig doch ganz brenzlig als sich Mama-Nashorn uns zuwendete. Wir haben verstanden und sind abgezogen.





Man kann im Park frei herumfahren. 





Wer da Vorfahrt hat ist ja wohl klar.

Dienstag, 12. Oktober 2021

Schwarze Gedanken zum Lachen

Was einem so in den Sinn kommen kann. Manchmal sind es Gedanken, die einem unvermittelt anspringen und so witzig sind, dass man sich vom Lachen kaum beruhigen kann. So, wie vor ein paar Tagen, als wir in einem Camp im Etosha Nationalpark saßen. Dabei ist mir auf einmal aufgefallen, dass der Park mit den vorwiegend weißen Toyotas mit Dachzelt, ausschließlich von weißen Touristen bevölkert war. Die schwarzen Menschen im Park waren Angestellte und haben dort gearbeitet.


Wärend ich bei 38 Grad Celsius von meinem Campingstuhl aus die ganze Campingszenerie beobachtete, nistete sich hartnäckig der Gedanke ein, dass ich auf der Insel Mainau  im Bodensee unter all den bunten Blumen im Liegestuhl lag und das Treiben der Touristen beobachtete die durch die wunderbaren Blumengärten schlenderten oder in einem Cafe bei einem großen Stück knallgelber Zitronetorte saßen. Was mich aber so zum Lachen brachte und ich mich kaum noch beruhigen konnte war meine hitzige Vorstellung, dass die Touristen alle schwarz waren und das Personal weiß.

Herzlich darüber lachen kann man darüber allerdings nur, wenn man absolut frei von rassistischen Gedanken ist.

Mittwoch, 6. Oktober 2021

Im Flussbett versandet

 Die Strecke führt durch ein ausgetrocknetes Flussbett und wird immer sandiger. Wir kommen an eine Abzweigung und müssen uns entscheiden welcher Spur wir folgen. Viel Zeit für die Entscheidung hatten wir im weichen Sand nicht. Wir konnten natürlich nicht stoppen und über den richtigen Weg diskutieren. Ich lies meinen Fuß auf dem Gaspedal und entschied mich für links. Nach ein paar hundert Metern erkannten wir den Fehler. Die Spur endete im Nichts, links und rechts zwischen schwarzen Felsen. Wir mussten wenden. Wer schon mal damit konfrontiert war, weiß was das bedeutet. Schaufeln und schwitzen. Bevor ich aber die Schaufel und Sandbleche vom Dach holte, gab ich unserem Hiace noch eine Chance. Ich ließ an allen vier Rädern die Luft auf ein ATÜ ab, legte den Rückwärtsgang ein, lies die Kupplung kommen und drückte das Gaspedal durch. Schon nach einer Sekunde war klar, dass der Versuch fehlgeschlagen ist. Unser Hiace hatte sich keinen Zentimeter vorwärts bewegt, sondern sich nur ein paar Zentimeter tiefer eingegraben. 

Schaufel und Sandbleche kamen zum Einsatz. Ich achtete bei jedem umsetzen darauf, dass wir uns nach den Sandblechen nicht zu tief eingruben. Das ersparte uns eine Menge Schaufelarbeit. Nach zwei Stunden hatten wir uns durchgegraben, gewendet und wir waren wieder auf der richtigen Spur. Mit beinahe platten Reifen, im ersten Gang und mit hoher Drehzahl meisterte unser Hiace die letzen paar hundert Meter im sandigen Flussbett ohne Probleme.

Jetzt waren wir froh an unserem neuen Kompressor. Unser altes Billigmodell hätte das vermutlich nicht durchgehalten.

Wir sind auf der C28 unterwegs von Windhoek nach Swakopmund. Zur Blutkoppe, wo wir vorhatten zu übernachten, sind wir von der Piste C28 nach Norden abgebogen und dort eben in einem Flussbett stecken geblieben.










Donnerstag, 30. September 2021

Ankunft am Flughafen von Windhuek in Namibia

 Edda ruft Janet an um ihr zu sagen, dass wir pünktlich gelandet sind, sowie Zoll und Immigrationen hinter uns haben. Janet antwortet darauf ohne weitere Begrüßung, schließlich haben wir uns seit eineinhalb Jahre nicht mehr gesehen.

„ich biege gerade auf die Teerstrasse ein und bin in 5 Minuten bei Euch“ 

Da weiß man doch sofort wieder wo man ist. Sandige Pisten und direkte Menschen.

Mit noch vier weiteren Ankömmlingen aus Deutschland, die ihren Toyota Hilux ebenfalls bei den Trümpers während der Coronazeit deponiert hatten, bringt uns Janet zu ihrer Farm. Unser Hiace wartet frisch gewaschen auf uns. Den Schlüssel umdrehen und er schurrt als ob wir ihn gestern abgestellt hätte.